Dienstag, 27. Januar 2015

vom Bild zum Stempel: Waldkauz


Für das Jahr 2015 habe ich mir vorgenommen jede Woche ein anderes Tier zu zeichnen. Um zu üben. Gerne würde ich besser zeichnen können, aber zum Zeichner wird man leider nicht durch wollen, sondern durch machen. Hilft ja nix.

Also hab ich mir Ende Dezember jede Menge Lieblingstiere auf kleinen Zetteln notiert. Jetzt ziehe ich jeden Sonntag ein Los. Das erste Los spielte mir den Waldkauz zu.

Schritt 1: Bilder suchen. Ich hab schon mal einen Waldkauz gesehen, aber aus dem Gedächtnis malen, ist so gar nicht meine Stärke. Ich bin im Netz ein bisschen auf die Pirsch gegangen (direkt in den Wald oder in den Zoo war mir dann doch zu aufwändig...) und hab mir eine handvoll Käuze gefangen.
Schritt 2: Skizze. Vom Foto habe ich den Waldkauz mit einen dünnen, schwarzen Stift abskizziert und dann mit braunem Aquarellstift etwas Farbe an die Eule gebracht. Nach ein paar Skizzen merkt man schnell, was das Typische und Besondere an dem Tier ist.
Schritt 3: vereinfachen. Die Details hab ich dann weggelassen und versucht, mich auf das Wesentliche des Wesens zu konzentrieren. Die putzige Kopf- und Körperform, die Gesichtsmaske, der kleine Schnabel, die großen Augen, die nach drei Seiten gewölbt sind, und das gescheckte Federkleid.

Schritt 4: Stempelgröße festlegen. Der fertige Stempel sollte nicht größer als 3,5 cm werden, aber meine Skizzen waren alle doppelt so groß. In ein Kästchen von meiner Stempelwunschgröße (2 x 3,5 cm) habe ich das Käuzchen noch einmal mit Bleistift gezeichnet und die Konturen sauber mit dem schwarzen Stift nachgemalt.
Schritt 5: abpausen. Ein Stückchen Butterbrotpapier wird auf die fertige Skizze gelegt und das Eulchen durchgepaust. Das Butterbrotpapier legt man mit dem Gesicht nach unten auf den Stempelblock (die Platte, aus dem man den Stempel schnitzt) und kritzelt über die Rückseite, wodurch das Bleistiftgraphit sich auf den Stempelblock überträgt. Die Skizze ist jetzt auf dem Stempel zu sehen.
Schritt 6: schnitzen. Erst mal schneidet man mit dem kleinen V-förmigen Linolschneidewerkzeug die Außenkontur, dann die Details. Dabei hab ich gemerkt, dass das Eulengesicht noch immer zu detailreich war. Die Augenringe fielen so dem Messer zum Opfer.
Schritt 7: Feinschliff. Wenn man das Gefühl hat, der Stempel sei jetzt halbwegs fertig, kann man schon mal Farbe auf den Stempel geben und einen ersten Probedruck machen. Dabei sieht man sofort, wo es noch hapert. Etwas nachschneiden, drucken, weiter korrigieren, weiter testen, bis man zufrieden ist. Lieber öfter ein winziges bisschen nachschnitzen als ärgern, wenn zuviel abgeschnitten wurde... Wieder ankleben ist nicht!
Als alles fertig war, ist mir aufgefallen, dass ich ein kleines aber nicht unwichtiges Detail vergessen hatte: den Glanz in den Augen. Damit sieht das Käuzchen gleich lebendiger aus. Zwei winzige Schnitte und fertig. Ist mir egal, ich lass das jetzt so!

Alle weiteren Schritte: NUTZEN! :)
kauzige Grüße: christina ;)

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