Freitag, 21. August 2015

doofer Papp-Koffer goes vintage

Die Begeisterung für Papier und was man damit machen kann hat mich immer noch fest im Griff. Mein zweites Art Journal ist auch bald voll. Zeig ich Euch dann, wenn's fertig ist.

Heute hab ich ein anderes Projekt über die Ziellinie gebracht: ein Köfferchen!

Anfang der Woche hab ich für 3 Euro einen hässlichen, kleinen Kinder-Pappkoffer gekauft. Den wollte ich etwas aufzuhübschen, um ihn als Warenträger für den Koffermarkt im September zu nutzen.
 Dazu hab ich den Koffer außen wie innen mit Acrylfarbe weiß angestrichen. Meeeeehrere Schichten, damit das blöde Motiv darunter verschwindet. Vielleicht wär's gut gewesen, hätte ich die Oberfläche vorher etwas angeschmirgelt. So richtig gut hielt die Farbe nicht. Vielleicht hätte ich auch besser weißen Buntlack genommen. Na, egal...

Das ganze war mir zu weiß, weswegen ich noch eine Schicht weiße Acrylfarbe gemischt mit etwas beige-braun aufgetragen habe, nicht sehr sorgfältig sondern eher etwas zufällig, damit es etwas fleckig-angealtert aussieht.
In den Innenraum hab ich ein wunderbar altmodisches Papier geklebt. Mit Streifen und verblassten Blümchen, das anmutet wie Uromas Bettwäsche

Außen gab es eine Rundumbehandlung mit einem Silikonstempel mit Handschriftmotiv. Das ging einfacher, als ich dachte. Die Stempelfarbe ist wasserfest, so dass sie beim abschließenden Lackieren nicht mehr verwischt.
Auf die Oberseite hab ich ein verwaschen-blaues Papier mit Pünktchen, Flecken und Kaffeerändern geklebt, das schon ziemlich vintage aussah. Damit hab ich gar nichts weiter gemacht. Anschließend nur alle Ränder mit brauner Stempelfarbe ein wenig betont, um das Köfferchen noch gebrauchter und geliebter aussehen zu lassen.
 Außen und innen hab ich noch mattes Acrylfirnis aufgetragen, um die Oberfläche etwas zu schützen.
Damit der Koffer auch offen stehen bleibt, hab ich an einer Seite ins Unter- und ins Oberteil ein Loch gestanzt, durch das man ein farblich passendes Stoffband ziehen und verknoten kann.

Fertig ist mein neues Schauköfferchen! :)

sonnige Grüße: christina ;)

Nachtrag:

Und weil das ganze solch einen Spaß macht, hab ich gleich noch ein Köfferchen bearbeitet.

 Das Ausgangsmaterial war ein weiterer Pappkoffer aus dem selben Laden, für den selben Preis von 3,- Euro, nur eine Nummer kleiner und in rosa.
 Diesmal wollte ich einen alten Lederkoffer machen. Für die Lederstruktur hab ich ein zerknülltes und wieder entknülltes Zwischenblatt aus einem Fotoalbum außen aufgeklebt. Innen und außen weiß gestrichen. Mit Buntlack, was tatsächlich besser geht. Das "Leder" habe ich zuerst mit brauner Acrylfarbe angemalt und dann, um einen etwas tieferen Farbton mit Zwischentönen zu erreichen, mehrere Schichten verdünntes Art Spray in der Farbe Kakao aufgepinselt und mit den Fingern eingearbeitet.
 
 Innen hab ich mit brauner Stempelfarbe die Ecken und Kanten betont. Mit einem Wattestäbchen ging das ganz gut. Dann hab ich dieses schöne Papier mit dem gediegenen Muster und den aufgedruckten alten Tesastreifen in Deckel und Boden geklebt. Vorher auch vom Papier die Kanten eingebräunt.
Beim Bodenteil hatte ich mich allerdings vermessen und danach nicht mehr genug Papier, es noch einmal neu auszuschneiden. Aber egal! Den fehlenden Zentimeter konnte ich mit Washi-Tape überkleben.
Obendrauf kamen noch zwei ausgedruckte vintagemäßige "Reiseaufkleber"
Dann noch schnell ein kleines Tag dazu gebastelt, weil's einfach gut passte.

Und fertig! 
Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert! :) 

Mittwoch, 22. Juli 2015

Art Journaling

Schon wieder hab ich mir ein Buch gekauft und hatte anschließend ein neues Hobby...

Dieses Mal war es "Paper Art - Individuelle Papierarbeiten und Collagen" von Janna Werner. Aus dem Buch habe ich erfahren, dass es Art Journaling ( zu deutsch künstlerisches Tagebuchführen) gibt. Ich hab immer schon mal Eintrittskarten, Ausschnitte, Washi-Tape, Aufkleber und andere flache Sachen in mein Tagebuch eingeklebt, aber dass das auch optisch ansprechender geht, ist mir bisher völlig entgangen. Die Arbeiten von Janna Werner fand ich toll, aber auf Youtube hab ich ganz spannende Arbeiten entdeckt. Stundenlang hab ich mir angeschaut, was France Papillion immer mondays artgejournalt hat.

Mit so vielen unterschiedlichen Materialien, Farben, Stempeln, Papieren! Das musste ich auch mal ausprobieren. Nicht in meinem normalen Tagebuch, sondern in meinem Art Journal. Da hab ich mir ein Moleskin-Heft im Format 21 x 15 cm hergenommen und einfach mal ein paar Techniken ausprobiert. Nebenbei hab ich noch kiloweise Material und Farben gekauft... Aaaargh!!

Rausgekommen ist bisher jedenfalls das Folgende:
 Erster Versuch.
 So ähnlich bei Youtube gesehen. Leider weiß ich nicht mehr, wo.
Das Motiv hab ich dann mit einem anderen Vogelmotiv variiert.
 Und weil's so einen Spaß machte, noch eine dritte Version.
 Die Idee mit den Tags auf der linke Seite hab ich im Internet gesehen. 
 Unterm Bett hab ich beim Aufräumen ein paar etwas ältere Fotos von mir gefunden. Einige konnten weg. Dieses hab ich verarbeitet.
 Hier mal eine schöne Erkenntnis von Albert Einstein.
 Meine Lieblingsstrophe vom Johnny-Cash-Song "Folsom Prison".
 Hier hab ich Strukturpaste ausprobiert.
 Aus meinem Vorrat an Glanzbildchen. Was man nicht sieht: die Tags sind mit Nähgarn an den Blümchen befestigt.
 Da hab ich mir Rostfarbe gekauft. Keine Farbe gegen Rost, sondern eine mit der man neue Sachen anmalen kann, damit sie rostig aussehen.
 Zu dem total verpfuschten Hintergrund ist mir nix mehr eingefallen. Da fielen mir die Post-it-Tierchen in die Hände, die über das Universum diskutieren. Naja... ;)
 Eigentlich wollte ich hier einen Krakelier-Look mit Reißlack hinkriegen, aber das funktionierte überhaupt nicht. Die Striche, die ich dann mit Goldstift gezogen hatte, verwischten beim nächsten Firnisauftrag. In die noch nicht getrocknete Oberfläche hab ich Blattgold verteilt, goldenes Nähgarn zerwühlt, einen Spruch mit dem Wort "Gold" gestempelt und aus einem Kunstbuch eine schweigende Dame ausgesucht. Plan ist anders!
 Die Landkartenstempel, die ich im Internet bestellt hatte, waren eben per Post gekommen. Die Vogelkäfige sind kleine Holzteile, die man kaufen und anmalen kann.
 Die Briefmarke und das eingefärbte Jutestück wollte ich verarbeiten. Der Rest hat sich ergeben.
 Ja, das erste Mal ein Kreuzworträtsel komplett gelöst! Es wurde zum Hintergrund.
Die neue kakaofarbene Sprühfarbe musste hier ausprobiert werden.

Wie Ihr seht, hab ich noch keinen eigenen, einheitlichen Stil entwickelt, sondern nur drauflosprobiert.
Macht aber Spaß!

sonnige Grüße: christina ;)

Donnerstag, 11. Juni 2015

Städtereise: London

Neulich war ich von Montag bis Donnerstag in London. Und jetzt bin ich auch endlich fertig mit meinem Fotoalbum! Das zeig ich Euch hier mal in Ausschnitten. Den Stoff für das Cover hab ich übrigens nicht in London gefunden sondern hier.
 Vor so einer Reise bin ich immer schrecklich nervös und besorgt, ob denn auch alles gut geht. Als ich beim letzten Mal geflogen bin (nach Helsinki), ist mein Koffer woandershin geflogen, so dass ich ohne mein Gepäck zum Hotel fahren musste. Auf dem Rückweg ist der eigentliche Flug wegen Schlechtwetters ausgefallen und ich musste den nächsten nach Frankfurt nehmen, von wo aber am selber Tag kein Weiterflug stattfand. Mein Gepäck wurde schon mal für den nächsten Tag eingecheckt und ich musste ohne mein Gepäck in ein Hotel. Grrrrr!

Das sollte mir nicht noch einmal passieren! Lösung: Zugfahrt. Bis Köln bin ich gekommen. Dann hieß es "Zug fällt aus", weiter mit einem Bus nach Brüssel. Zum Glück konnte ich unkompliziert den 2 Stunden später fahrenden Eurostar nach London nehmen.

 Entgegen der Wettervorhersage war es die meiste Zeit recht sonnig in London, manchmal mit etwas dramatischen Wolken. Auf die erste Seite im Album hab ich die erste Seite meines Reisetagebuches, das ich immer dabei habe, geklebt und dazu ein paar sonnige Flaggenfotos. Im Hintergrund der mit Aquarellfarbe gemalte Union Jack.
 Das Hotelzimmer war klasse! Ich wurde sogar upgegraded in ein etwas größeres Zimmer. Das Hotel hatte ich mir wegen der Holzfußböden ausgesucht. Sowas liebe ich ja! Ich hatte ein tolles Designpapier mit Holzdielen, das toll dazu passte.
 Am Montagabend bin ich noch etwas in Bayswater/Kensington herumspaziert, um mich mit der näheren Hotelumgebung etwas vertraut zu machen. Gleich um die Ecke fand ich den Planet Organic, der viel größer ist, als die Fassade vermuten lässt. Toll, ein Bio-Supermarkt genau nach meinem Geschmack.
 Durch Kensington Gardens, vorbei an der Royal Albert Hall, spazierte ich am nächsten Morgen nach Knightsbridge. Der Dienstag stand ganz im Zeichen von Kunst- und Wissenschaft: eine kleine Tour durch die drei kostenlosen Museen Science Museum, Natural History Museum und Victoria and Albert Museum.
 Im Science Museum hörte ich einen Vater seinem Sohn antworten: "This is not the dinosaur place. This is the rocket place." Das fand ich so putzig, dass ich es mit dem Prägegerät ausgedruckt und dazugeklebt habe. Als Hintergrund zu der Raumfahrtausstellung konnte ich die bronzefarbene Verpackung der Schokolade, die ich am ersten Abend im Planet Organic gekauft hatte, gut verwenden.
 Im Victoria and Albert Museum hab ich mich ungefähr 5 Minuten in der Asienabteilung des Museums aufgehalten und anschließend 20 Minuten im Shop... ;)
 Zufällig fand ich einen sehr schönen Cath-Kidston-Shop. Mit der allerschönsten Umkleide ever! Eine wunderbare Tapete und ein mit Blümchenstoff bezogener Sessel. In meinem Papiervorrat fand sich ein kompatibles Muster als Hintergrund.
 Im Covent Garden gefiel mir ein Schild mit der Aufschrift "Cats leave paw prints on your heart." Da konnte mein kleines Katzenbild, das ich neulich in einem Set bei Boesner gekauft hatte, gut unterkommen.
 In London gibt es täglich die Gratis-Zeitung "Evening Standard", die jeder zweite in der U-Bahn liest. Was für eine Papierschlacht für umsonst! So eine Verschwendung! Ich hab zumindest ein paar Seiten davon upgecycled, indem ich große Werbeanzeigen als Hintergrundmotive ins Album geklebt habe. Auch Einkaufstütchen, Quittungen, Flyer, jede Menge Washi-Tape (dort gekauftes und lange gehortetes) und hübsche Klebezettel sind dort gelandet.
 Am Mittwoch mussten es einige Touristen-Sehenswürdigkeiten sein. Ich war zuvor schon zweimal in London, aber das ist 20 Jahre her und ich hatte weder Big Ben, noch den Buckingham Palace, noch den Picadilly Circus gesehen. Und das London Eye gab's da noch lange nicht. Das hab ich alles nachgeholt.
 Diese Bilder habe ich auf meinem Weg entlang der Themse gemacht. Zu dem Rosa passte eine Werbung aus dem "Evening Standard" ganz gut.
 Nein, an der Millenium-Brücke hängt nicht nur ein einziges Schloss. Das Foto mit den anderen 100 Schlössern ist aber unscharf geworden, und das eine lilafarbene fand ich besonders hübsch im Kontrast zum gelben Regenschirm.
 In einer anderen Anzeige traf die Lippenstiftfarbe genau die Farbe meiner Schuhe. Auf der rechten Seite eine Zusammenstellung von hier und dort geschossenen Fotos von Menüaufstellern. Besonders originell: "Skinny people are easy to kipnap. Stay save! Eat here!" Hab ich aber nicht.
 Stattdessen hab ich das hier gegessen: einen roter-Samt-Cupcake mit Frischkäse-Frosting. Lecker!! Auf dem Borough Market. Der war wirklich das allertollste in London. Ein Lebensmittelmarkt mit herrlichen Ständen und wunderbaren Produkten.
 Mit Blumen, Obst, Gemüse, Brot, Essig und Öl und vielen Spezialitäten aus der Region. Es duftete nach den verschiedensten Gerichten.
 An der Tower Bridge gefiel mir der türkisfarbene Anstrich. Das eine oder andere Selfie mit der Brücke konnte ich mir da nicht verkneifen... ;)
 In Shoreditch fand ich endlich auch ein bisschen Street Art. Lustige Plakate, Aufkleber, Kritzeleien an den Wänden und Graffitis sind mir ansonsten nirgends aufgefallen.
 Hier eine kleine Zusammenstellung von typischen roten London-Dingen: Busse, Telefonzellen, Postkästen und Leihräder. Für den Hintergrund hab ich mal ausprobiert, wie man mit türkisfarbenem Art-Spray und einer Musterschablone arbeitet.
 In der Portobello Road hab ich am Abend einen niedlichen rosa Schirm mit weißen Punkten gekauft.
 Das Birnen-Bananen-Mus vom Organischen Planeten war super!
 Von der Haltestelle Bayswater aus fuhr ich am Donnerstagmittag wieder gen Heimat. Zuerst zum Londoner Bahnhof St. Pancras. Dann weiter mit dem Eurostar-Zug. Bis kurz hinter London. Dann war Stromausfall und Zugstillstand. Damit hatte sich die reibungslose Rückfahrt auch schon erledigt. Irgendwann kam der Zug dann in Brüssel an, wo man in den Thalys umsteigen dürfte, obwohl ich eigentlich mit der Deutschen Bahn (die dieses Mal netterweise nur am Dienstag und Mittwoch gestreikt hatte, was mich also gar nicht getroffen hatte) weiterfahren hätte wollen. Aber auch gut. Bis Köln bin ich gekommen. Von da aus ging es erst mal nicht weiter. Die Bahn quartierte mich in einem Hotel direkt hinter dem Bahnhof ein. Dort traf ich auf die härteste Matratze, die mir je untergekommen ist, und auf ein nach Abwasser riechendes Bad. Ich war jedoch dankbar für ein Dach über dem Kopf und fließend warmes Wasser. Zumindest musste ich nicht auf dem Bahnhof übernachten. Am Freitag früh um 7 Uhr konnte ich ohne umzusteigen weiterfahren bis nach Hause. Und das beste: ich hatte mein Gepäck die ganze Zeit bei mir!

So ein bunt zusammengestelltes Album überspielt ein bisschen die Tatsache, dass die Fotos nicht allzu toll geworden sind. Die verschiedenen Hintergründe und dazugeklebten Schnipsel und Sticker lenken schön davon ab. Und ein Riesenspaß ist das Basteln natürlich auch.

sonnige Grüße:
christina ;)